{Zum Tod von Altbundespräsident Johannes Rau}
Der Tod von Johannes Rau löst auch in unserem Bistum Trauer und Bestürzung aus.
Mit Johannes Rau verliert Deutschland nicht nur einen großen Politiker, sondern auch
einen großen Christen. Sein besonderer Blick für arme und einfache Menschen,
seine Appelle an Gerechtigkeit und Frieden und seine Vergebungsbitten und
Versöhnungsgesten gegenüber dem jüdischen Volk wurzelten in
seiner Bindung an das Wort Gottes und setzten seinem politischen Wirken einen
besonderen Akzent. Er erwies sich als Landesvater nicht nur für sein
Heimatland Nordrhein-Westfalen, sondern schließlich auch für
unsere ganze Republik. Gegründet auf einem klaren evangelischen Bekenntnis und über
Jahrzehnte eng verbunden mit seiner rheinischen Landeskirche, dachte
Johannes Rau doch weit über die Konfessionsgrenzen hinaus. Immer
wieder hob er seine Wertschätzung der geistlichen und diakonischen
Kräfte auch der kleineren Kirchen und geistlichen Gemeinschaften in
unserem Lande hervor. Seine Rede bei der 125-Jahrfeier unseres Bistums
in Köln 1998 bleibt unvergessen. Mehrfach betonte Rau in Gesprächen,
dass er die Gebete unseres Eucharistiebuches für seine täglichen
Andachten nutze. Mit diesem Eucharistiebuch beten wir: Vater des Erbarmens, Der Gattin von Johannes Rau und seinen Kindern gehört unser ganzes Mitgefühl. + Joachim Vobbe, Bischof
du bist unser Licht und unser Leben.
Durch den Tod und durch die Auferstehung deines Sohnes
hast du die Hoffnungslosigkeit des Todes von uns genommen.
Nimm unseren Bruder Johannes in deiner Gnade auf
und erwecke ihn zur Fülle des Lebens,
das dein Sohn uns zugesagt hat,
Jesus Christus, unsere Hoffnung,
der mit dir und dem heiligen Geist
lebt und Leben schafft
in Zeit und Ewigkeit.
(Nachricht vom 29.01.2006)