{Bis zu 800 TeilnehmerInnen auf dem Internationalen Alt-Katholiken-Kongress}

Alt-Katholiken und Anglikaner möchten ihre Gemeinschaft weiter vertiefen. Mit dieser Absichtserklärung ging der 29. Internationale Alt-Katholiken-Kongress in Freiburg zu Ende. Rund vierhundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter sechzehn Bischöfe, hatten sich vier Tage lang mit dem Thema „Alt-Katholiken und Anglikaner in Europa“ befasst. Anlass dazu war das 75-jährige Bestehen der alt-katholisch/anglikanischen Kirchen- gemeinschaft, die am 2. Juli 1931 durch die „Bonner Vereinbarung“ besiegelt wurde.

Ehrengast des Treffens, das von den in der Utrechter Union verbundenen alt-katholischen Kirchen alle vier Jahre veranstaltet wird, war der Erzbischof von Canterbury und Primas der Anglikanischen Gemeinschaft, Dr. Rowan Williams. Auf dem Kongress forderte er für das Zusammenwirken der Kirchen neue Modelle. Die Ökumene könne weder "exzessiven Zentralismus" noch eine absolute Unabhängigkeit der einzelnen Kirchen vertragen, sagte er in einem Referat zum Thema „Eine Kirche, eine Hoffnung“. Sinnlos sei es zudem, sich zur Demokratie zu bekennen und gleichzeitig eine autoritäre Kirche zu verteidigen. Leitbild der Ökumene könne das miteinander verwobene Leben verschiedener Gemeinden sein, die ihre Stärken zum Wohl der Gemeinschaft einsetzten. Trotz Schwierigkeiten und Frustrationen, die in der weiteren ökumenischen Szene sichtbar werden, bleibe das Streben nach gegenseitiger Sakramentsanerkennung und "vollständiger sichtbarer Einheit" in der Gemeinschaft des Amtes bedeutsam, sagte der Erzbischof, der zusammen mit den anwesenden alt-katholischen und anglikanischen Bischöfen, den KongressteilnehmerInnen und weiteren rund vierhundert Gästen auch einen Festgottesdienst feierte.

Zum Festakt im historischen Kaufhaus auf dem Freiburger Münsterplatz kamen auch der baden-württembergische Ministerpräsident Günther Oettinger, der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, und der römisch-katholische Bischof der Erzdiözese Freiburg, Robert Zollitsch. In seinem Grußwort erzählte Günther Oettinger, er sei in seiner Jugend von Alt-Katholiken umzingelt gewesen; seine Mutter und deren Geschwister würden nämlich der Alt-Katholischen Kirche angehören.

Aus der Stuttgarter Gemeinde nahmen fünf Personen am Kongress teil. Zum Festtag des 75-jährigen Bestehens der Bonner Vereinbarung kamen weitere Mitglieder sowohl der alt-katholischen als auch der anglikanischen Gemeinde.

Berichte:

Vorträge/Predigten:

Bilder vom Kongress:

(Nachricht vom 15.08.2006)