O Spross aus Isais Wurzel,
gesetzt zum Zeichen für die Völker,
vor dir verstummen die Herrscher der Erde,
dich flehen an die Völker:
O komm und errette uns,
erhebe dich, säume nicht länger!
(Siehe auch “Eingestimmt” Nr. 313,4)
O Spross aus Isais Wurzel,
gesetzt zum Zeichen für die Völker,
vor dir verstummen die Herrscher der Erde,
dich flehen an die Völker:
O komm und errette uns,
erhebe dich, säume nicht länger!
(Siehe auch “Eingestimmt” Nr. 313,4)
O Adonai,
Herr und Führer des Hauses Israel,
im flammenden Dornbusch bist du dem Mose erschienen
und hast ihm auf dem Berge das Gesetz gegeben:
O komm und befreie uns mit deinem starken Arme.
(Siehe auch “Eingestimmt” Nr. 313,3)
O Weisheit,
hervorgegangen aus dem Munde des Höchsten,
die Welt umspannst du von einem Ende zum andern,
in Kraft und Milde ordnest du alles:
O komm und offenbare uns den Weg der Weisheit und Einsicht!
(Siehe auch “Eingestimmt” Nr. 313,2)
Als “Antiphonen” werden Verse bezeichnet, die in der Tagzeitenliturgie die dort üblichen Psalmen und Cantica umrahmen. Gewöhnlich handelt es sich dabei um einen, dem Psalm oder dem Canticum entnommenen zentralen Vers, der den Text zusammenfasst. Die Antiphon kann aber auch besondere Anlässe thematisieren und stellt so ein “Gegenstück” (“Anti-“) zum jeweiligen Psalm oder Canticum dar. Dies gilt auch für die sogenannten “O-Antiphonen”. Sie umrahmen an den letzten sieben Tagen der Adventszeit (17.-23. Dezember) das neutestamentliche Canticum des Abendgebets, das nach den lateinischen Anfangsworten “Magnificat” genannt wird (“Magnificat anima mea Dominum” – “Hochpreise meine Seele den Herrn”).
“O-Antiphonen” heißen sie, weil sie alle mit einem “O” beginnen, dem Ausruf des Staunens und Bewunderns, aber auch der Ehrerbietung. Im Mittelpunkt steht der, dessen Ankunft (adventus) die Kirche erwartet: Jesus Christus. Dabei sind zwei Perspektiven dieser Ankunft bedeutsam. Die Evangelien überliefern einen Hinweis, der besagt, man werde “den Menschensohn in Wolken kommen sehen, mit großer Kraft und Herrlichkeit” (Markus 13,26). Die erste Perspektive betrifft diese Verheißung; die Kirche erwartet das Wiederkommen Jesu Christi am Ende der Tage. In den Anfängen der Kirchengeschichte war das Warten darauf sehr zentral; das ganze Gemeindeleben und die ganze Alltagsgestaltung waren darauf ausgerichtet. Man stellte sich vor, dass das Ende der Tage nahe war, und lebte dementsprechend. In der Folgezeit aber musste diese Vorstellung korrigiert werden. „Seid also wachsam“, hieß nun die Parole, „denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde“ (Matthäus 25,13). Die Kirche lebt also in ständiger Erwartung und ist deshalb bemüht, immer bereit zu sein (Markus 13,33-37).
Die zweite Perspektive bezieht sich auf das Weihnachtsfest, die Feier der Geburt unseres Herrn Jesus Christus. Viele Texte der jüdischen Bibel (unserem Alten Testament) sprechen davon, dass Gott seinem auserwählten Volk einen König geben wird, der es in eine befreite und gerechte Zukunft führen wird. Als Christen glauben wir daran, dass sich diese Verheißung in der Geburt Jesu Christi erfüllt hat. In der Adventszeit meditiert sich die Kirche in die alte Erwartung dieses Königs hinein, ja, sie vergegenwärtigt sie und lässt die Bilder, in der sie zum Ausdruck gebracht wird, lebendig werden. Auf diese Weise wächst in den Meditierenden und Feiernden jene Sehnsucht, die sich schon in den alten Verheißungen der jüdischen Bibel spiegelt.
Besonders stark tut sie das an den letzten sieben Tagen der Adventszeit (17.-23. Dezember) – unter anderem durch die O-Antiphonen im Abendgebet. „O Weisheit“, heißt es da, „O Adonai“, „O Spross aus Isais Wurzel“, „O Schlüssel Davids“, „O Morgenstern“, „O König aller Völker“, „O Immanuel“. Angesprochen wird der Erwartete, Jesus Christus. Und durch die Art der Ansprache, indem jeweils ein Bild der alten Verheißungen aufgenommen wird, wird Jesus mit jenem von Gott angekündigten König identifiziert.
Eins ist klar: In der Adventszeit soll es in unserer Gemeinde keinen Terminstress geben. Immerhin sind die 22 Tage, die die Adventszeit in diesem Jahr hat, eine Vorbereitungszeit. Im Unterschied zu Festzeiten fallen Vorbereitungszeiten stiller aus.
Als geistlicher “roter Faden” durch diese Zeit dienen dieses Jahr drei der insgesamt sieben O-Antiphonen. Am 1. Adventssonntag ist es die Weisheit, wie sie in der gleichnamigen (deuterokanonischen) alttestamentlichen Schrift entfaltet wird (vgl. z.B. Weish 7,26-29a), am 2. Adventssonntag Adonai, eine hebräische Umschreibung des Gottesnamens (vgl. z.B. Dtn 30,10a.11.14) und am 3. Adventssonntag die Wurzel Jesse (vgl. Jes 11,10.12). Der 4. Adventssonntag fällt in diesem Jahr auf den 24. Dezember. Statt der Eucharistie am Vormittag werden wir gegen Abend um 16:30 Uhr zusammenkommen und in die Weih-Nacht hineinfeiern.
Am 2. Adventssonntag (10.12.2017) findet die traditionelle Adventsfeier unserer Gemeinde statt; sie beginnt um 14:00 Uhr in der alt-katholischen Kirche St. Katharina mit der Feier der Eucharistie und geht anschließend im Haus der Evangelischen Leonhardsgemeinde, Christophstraße 34, mit einer adventlichen Kaffeestunde, einem kleinen Kinderprogramm und dem Besuch des Nikolaus weiter.
Auf Einladung der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) in Baden-Württemberg findet am Montag, 11. Dezember, ein ökumenisches Hausgebet statt. Die Idee ist, dass sich in Mehrfamilienhäusern Familien zusammentun, um miteinander zu beten und eventuell auch den weiteren Abend zu verbringen. Ähnlich können das auch Familien und Freundeskreise machen. In vielen Kirchengemeinden treffen sich außerdem Gruppen und Kreise, um am ökumenischen Hausgebet teilzunehmen. Zur Erinnerung und Einladung läuten am 11. Dezember um 19:30 Uhr landesweit die Kirchenglocken.
Zur inneren Vorbereitung auf das Weihnachtsfest dient die Feier der Versöhnung am 3. Adventssonntag um 9:30 Uhr, also eine halbe Stunde vor der Eucharistiefeier.
Die Anglikanische Gemeinde lädt am Vorabend des 3. Adventssonntages, dem 16. Dezember, zum traditionellen Christmas Carol Service um 17:00 Uhr in die evangelische Leonhardskirche ein.
Wie an den großen christlichen Festen üblich, feiern wir in das Weihnachtsfest am 25. Dezember hinein. Mit Rücksicht auf die Familien mit kleinen Kindern und die zum Teil weiten Wege tun wir das am Vorabend, dem 24. Dezember, schon um 16:30 Uhr mit einer Eucharistiefeier, zu der teilweise parallel im Ökumenesaal ein Kindergottesdienst stattfindet.
10:00 Uhr: Eucharistiefeier in der alt-katholischen Kirche St. Katharina, Stuttgart
1. Lesung: Buch Jesaja 63,16b-17.19b; 64,3-7
Psalm: 80,2ac.3bc.15-16.18-19
2. Lesung: 1. Brief an die Gemeinde in Korinth 1,3-9
Evangelium: Markus 13,33-37
Lebendiger Gott, komm, uns zu erretten!
Befreie uns aus der Macht der Sünde und des Unrechts
und hilf uns, auf dem Weg der Gerechtigkeit
Christus entgegenzugehen,
damit er uns wachend finde,
wenn er kommt –
Er, unser Herr und Bruder,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und wirkt
in alle Ewigkeit.
Wir danken dir, Vater im Himmel,
und rühmen dich durch unseren Herrn Jesus Christus.
Ihn hast du der verlorenen Menschheit als Erlöser verheißen.
Seine Wahrheit leuchtet den Suchenden,
seine Kraft stärkt die Schwachen,
sein Erbarmen bringt den Sündern Vergebung.
Denn er ist der Heiland der Welt,
den du gesandt hast, weil du getreu bist.
Darum preisen wir dich mit den Kerubim und Serafim
und singen mit allen Chören der Engel
das Lob deiner Herrlichkeit.
Die Gemeindeversammlung am 19. November hat vier Abgeordnete für die Landessynode der Alt-Katholischen Kirche in Baden-Württemberg gewählt, die am Samstag, 17. März 2018, in Freiburg im Breisgau stattfinden wird. Gewählt wurden
Die Landessynode stellt eine mittlere Ebene zwischen der Gemeindeversammlung und der Bistumssynode statt. Laut Satzung der baden-württembergischen Landessynode findet sie alle drei Jahre statt.
Ein wunderbarer Film über das Projekt “Chor der Religionen“, das Anfang Juli unter anderem auch in Zusammenarbeit mit unserer Gemeinde stattgefunden hat, ist am Sonntag, 19. November, im SWR-Fernsehen gezeigt worden. In ihm wird nicht nur über die Alt-Katholiken und unser Gemeindeleben berichtet, sondern sehr eindrücklich auch über die vielfältige Erscheinungsweise des Islam. Zu sehen ist der beschwerliche, aber geglückte Weg, Christen und Muslime zu gemeinsamem Singen und, damit verbunden, zu zwangloser Begegnung zu bewegen. Initiator des Ganzen ist der Kirchenmusiker und Chor-Coach Patrick Bach, mit dem bereits mehrere Projekte dieser Art stattgefunden haben – sie alle sind an den kommenden Sonntagen (26.11. / 03.12. / 10.12.) jeweils um 14:30 Uhr im SWR-Fernsehen zu sehen. Wer den Film vom 19. November noch einmal sehen möchte, kann das hier tun.