“Abendlob” wird das Abendgebet der Kirche bezeichnet. In seiner geschichtlichen Entwicklung hat es im Wesentlichen zwei Formen angenommen: die klösterliche und die in den Pfarrkirchen, in denen sich die Gemeinde versammelt. In der klösterlichen Form ging es darum, in einem bestimmten Zeitrahmen, normalerweise eine Woche, alle 150 Psalmen in den Gebetszeiten, darunter das Abendlob, unterzubringen. Bei den Pfarrkirchen lag das Interesse anders: Da spielten die Psalmen nicht die Hauptrolle, wohl aber Zeichenhandlungen wie beispielsweise das Lichtanzünden beim Abendlob.
In unserer Gemeinde bestehen beide Formen nebeneinander: Das Jahr über feiern wir das Abendlob in Verbindung mit dem Lichtanzünden (Lichtvesper), während der vierzigtägigen Österlichen Bußzeit aber verzichten wir auf das Lichtritual und singen stattdessen eine Reihe von Psalmen. Wir haben uns zu diesem Wechsel entschlossen, weil das Lichtritual der Osternacht stark an die Lichtvesper während des Jahres erinnert; es ist auch aus dem Lichtanzünden beim Abendlob gewachsen. Damit die Lichtfeier während der Osternacht als etwas Besonderes erlebt werden kann, haben wir uns entschieden, in der vorösterlichen Zeit das Abendlob ohne Lichtritual zu feiern.
Wir feiern das Abendlob immer freitags um 18:30 Uhr und an den zweiten Feiertagen der Feste Weihnachten, Ostern und Pfingsten in unserer Kirche St. Katharina.