“Katechumenat” kommt vom griechischen “katéchein = unterrichten, verkündigen” und bezeichnet eine Zeit der Einführung in den christlichen Glauben und die christliche Lebensgestaltung für erwachsene Taufbewerberinnen und Taufbewerber. Je nachdem, was die einzelne Bewerberin oder der einzelne Bewerber an Vorkenntnissen mitbringt, kann diese Zeit sich über einen längeren oder einen kürzeren Zeitraum erstrecken. Die Einführung geschieht nach Möglichkeit in einer Katechumenatsgruppe, die nicht nur aus Taufbewerbern besteht, sondern auch aus interessierten Gemeindemitgliedern, oder im Einzelunterricht. Darüber hinaus nehmen die Katechumenen (die zu Unterrichtenden) an den Gottesdiensten der Gemeinde teil und bringen sich in das Gemeindeleben ein. Eine wichtige Funktion haben die Patinnen oder Paten. Sie begleiten die Taufbewerber nicht nur durch die Einführungszeit, sondern auch über die Taufe hinaus und sind deren Ansprechpartner in allen sich ergebenden Fragen. Auch die übrigen Gemeindemitglieder sind aufgefordert, die Taufbewerberinnen und Taufbewerber auf ihrem Weg zu unterstützen, für sie zu beten und ihnen in der Gemeinde aufmerksam und hilfsbereit zu begegnen.
Am Anfang der Katechumenatszeit steht eine kleine liturgische Feier, in der die Taufbewerberinnen und Taufbewerber offiziell in den Katechumenat aufgenommen werden. Sie gehören dann bereits zur Gemeinde, auch wenn sie noch nicht voll in die Kirche eingegliedert sind. Ist der Tauftermin festgelegt, findet etwa sechs Wochen davor eine weitere liturgische Feier statt, die “Stärkung auf dem Weg zur Taufe” genannt wird. Äußere Zeichen der Stärkung sind eine Salbung mit Öl und die Übergabe des Salz der Weisheit. Es können auch das Glaubensbekenntnis und das Gebet des Herrn (Vaterunser) “übergeben” werden, indem den Taufbewerbern auf entsprechend gestalteten Blättern die Texte dafür gereicht werden und die Gemeinde ihnen diese Texte vorspricht. Nach Möglichkeit soll die Taufe – wie schon in frühester Zeit – in der Osternacht gefeiert werden. In diesem Fall findet die sogenannte nähere Vorbereitung innerhalb der österlichen Bußzeit statt, die am Aschermittwoch beginnt und in die Osternacht mündet. Bis heute weisen vor allem die liturgischen Texte der österlichen Bußzeit Spuren aus dieser besonderen Zeit der Taufvorbereitung auf.