Das Sakrament der Heilung und Stärkung greift das heilende Tun Jesu auf: „Blinde sehen wieder und Lahme gehen; Aussätzige werden rein und Taube hören; Tote stehen auf und den Armen wird das Evangelium verkündet” (Mt 11,5). Sprechende Zeichen dafür sind Gebet, Handauflegung und die Salbung mit Öl (Jak 5,14f). Durch sie sollen wir aufgerichtet, getröstet und von Angst und innerer Unruhe befreit werden. Im Jakobusbrief wird darüber hinaus auch die Vergebung der Sünden zugesagt (Jak 5,15); sie verbindet sich mit der Erfahrung, dass viele, die von einem schweren Schicksalsschlag getroffen werden und sich wie zu Boden geworfen fühlen, an Gottes Zuwendung gezweifelt oder sich gar enttäuscht von ihm abgewendet haben. Der Wunsch, das Sakrament der Heilung und Stärkung zu empfangen, drückt in diesem Fall ein neues Gottvertrauen aus. Alle, die der Heilung und Stärkung bedürfen, sei es, weil sie sich schwach fühlen oder das Alter sie schwächt, weil sie krank sind oder einen Schicksalsschlag zu verarbeiten haben, weil sie verunsichert oder verzweifelt sind, sind hier angesprochen.
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