Gemeinde Stuttgart · ABC des Gemeindelebens · „O” |
zurück |
{ABC des Gemeindelebens} {Ökumene}
Jemand hat die "Ökumene" einmal als eines der "Antrittsgesetze" der
Alt-Katholiken bezeichnet. Der geistige Wegbereiter des
Altkatholizismus, Ignaz von Döllinger, hatte seinerzeit drei
Aufgabenbereiche für die durch das Vatikanum I ausgelöste Bewegung
beschrieben: Die Reform der Kirche nach den Maßstäben der alten,
ungeteilten Kirche des ersten Jahrtausends, die Beseitigung der
Missstände, die sich im Laufe der Jahrhunderte in die Kirche
eingeschlichen haben, und die Sorge um eine "Wiedervereinigung" der
getrennten Christenheit. Im Bereich unserer Gemeinde sind wir in
verschiedenen Ortsgruppen der Arbeitsgemeinschaft
christlicher Kirchen
(ACK) vertreten. Mit den Stuttgarter Innenstadtgemeinden, vor allem mit
der benachbarten evangelischen
Leonhardsgemeinde, verbinden uns seit Jahren gewachsene
freundschaftliche Beziehungen. Ein besonderes Verhältnis sehen wir zu
den Gemeinden, die uns - wie in Aalen und in Tübingen - in guter
ökumenischer Offenheit Gastfreundschaft in ihren Kirchen und
Gemeinderäumen gewähren. Mit den Anglikanern verbindet uns das Band der
vollen Kirchengemeinschaft. Weil es in Stuttgart eine Anglikanische
Gemeinde gibt, mit der wir auch unsere Kirche teilen, sehen wir hier
vor allem die Aufgabe, dieser besonderen Nähe im Alltag unserer
Gemeinden ein Gesicht zu verleihen. Ökumenische "Highlights": {Orgelprojekt} In dieser Situation wagten Father Kenneth
R. Dimmick, der seit 2006 als erster hauptamtlicher Pfarrer in der
Anglikanischen Gemeinde Dienst tut, und Andrew Dewar, ein äußerst
begabter Orgelkünstler, der viele Jahre an der Musikhochschule
Stuttgart studiert hat, im Sommer 2007 einen erneuten Vorstoß. Andrew
Dewar, der als Kind seine ersten Versuche auf der Orgel von Yeovil
gemacht hatte, hatte zuvor eine Orgelreise nach England organisiert.
Mit von der Partie waren zwei Orgelbauer aus Württemberg und der
Orgelsachverständige Prof. Volker Lutz von der Musikhochschule
Stuttgart. Diese konnten sich vor Ort in Bridport ein Bild von dem
historischen Instrument machen. Und das ergab, dass es sich nicht nur
in einem relativ guten Zustand befindet, sondern vor allem, dass es
sich um eine Orgel handelt, die den Bestand der historischen Orgeln im
Raum Stuttgart um ein wertvolles Instrument erweitern könnte. Sowohl die Orgelbauer als auch Prof. Lutz
setzten sich von da ab dafür ein, dass diese Orgel in der „Englischen
Kirche“, wie unsere Kirche St. Katharina immer noch im Stuttgarter
Volksmund genannt wird, eine neue Heimat findet. Um den Kirchenvorstand
unserer Gemeinde zu überzeugen, ließen sie eine Kostenaufstellung
machen und schlugen vor, mit der Beschaffung der finanziellen Mittel
ihren Anteil an der notwendigen Kirchensanierung beizusteuern. Nach
Beratung der Details an einem eigens dafür eingerichteten „Runden
Tisch“ konnte der Kirchenvorstand im Dezember 2009 einen entsprechenden
Beschluss fassen und mit der Anglikanischen Gemeinde einen Vertrag über
das Orgelprojekt schließen. Inzwischen ist die Orgel von Yeovil wohlbehalten in
Deutschland angekommen und in den Räumen einer Orgelbaufirma in
Schwäbisch Hall eingelagert. Dort wird sie in den nächsten Monaten
restauriert, bevor sie nach der Bodensanierung und dem Einbau einer
Empore in unserer Kirche St. Katharina aufgestellt wird. 75.000 Euro
soll nach Schätzung der Anglikanischen Gemeinde das Orgelprojekt
kosten. 17.000 Euro sind bereits durch erste
Fundraising-Veranstaltungen auf dem Konto.
|
©
2024
· Gemeinde Stuttgart ·
· Impressum · Bilder von Wikimedia und pixelio.de |