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im Alltag

{ABC des Gemeindelebens

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{Zum Nachdenken}  Das Geleitwort des aktuellen Gemeindebriefs

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(April/Mai 2005, kontakt 145)

{Wir sind Gewinner, keine Verlierer}
Das Leben wäre so schön, wenn es die vielen Probleme nicht gäbe! Wie oft habe ich diesen Satz schon gehört – in allen möglichen Variationen. Er bringt zum Ausdruck, dass unser Leben sich nicht nur unbeschwert vollzieht. Immer wieder schleichen sich dort kleine und größere Ereignisse ein, die störend wirken. Da freuen wir uns auf den schon lange gebuchten Urlaub, und dann macht die Fluggesellschaft pleite. Da sind die Kinder endlich aus dem Gröbsten heraus, so dass man wieder mehr Zeit für eigene Interessen sieht, und dann wird die Mutter oder der Schwiegervater zum Pflegefall. Da hat man sich auf Pump etwas Schönes geleistet, und plötzlich steht man auf der Straße – gekündigt, weil die Firma insolvent ist.

Je nach Beschaffenheit solcher Einbrüche kann das Leben auf einmal zu einer großen Belastung werden. Starke Menschen stellen sich ihr, oft ohne Klage. Sie packen an, was anzupacken ist. Unermüdlich suchen sie nach Lösungen. Aber es gibt nicht nur starke Menschen. Viele werden von ihren Sorgen auch überwältigt. Sie sehen keinen Ausweg. Sie scheuen sich, etwas auszuprobieren – es hat ja doch keinen Sinn. Manche sehen sich als ewige Verlierer: Nur ihnen widerfahren die schlimmen Dinge – typisch.

Dabei ist es eine Realität, dass sich auf unserem Lebensweg Berge und Abgründe auftun. Die Welt ist nicht perfekt. „Wir wissen“, sagt der Apostel Paulus, „dass die gesamte Schöpfung bis zum heutigen Tag seufzt und in Geburtswehen liegt“ (Römerbrief 8,22). Besonders deutlich wird das in der Erfahrung des Todes. Nicht wenigen macht er Angst. Und wenn er uns besonders nahe kommt – durch eine Krankheit, durch das Sterben eines lieben Menschen – dann spüren wir unsere Hilflosigkeit und unser Ausgeliefertsein. Es ist, als ob wir irgendwelchen bösen Mächten unterworfen wären.

Auferstehung

Das Titelbild dieser Kontakt-Ausgabe signalisiert etwas anderes. Es zeigt Christus, den Auferstandenen. Er erhebt sich über einen am Boden liegenden Toten. Und in dem Toten bündeln sich die Mächte, die das Leben bedrohen. Mit ihm liegen sie am Boden – ohnmächtig und besiegt. Es scheint, als halte der Auferstandene sie mit dem rechten Fuß in Schach. Während viele Künstler es vermeiden, den Auferstandenen zu malen, setzt ihn „unser“ Künstler ins Bild. Nicht wir sind den Mächten des Bösen unterworfen, könnte das bedeuten, sondern die Mächte des Bösen sind dem unterworfen, der sie besiegt hat und in dessen Gestalt sich die Menschheit spiegelt. Wir sind also keine Verlierer. Wir sind vielmehr Gewinner: Gewinner des Lebens. Diese Botschaft führt zu einem Perspektivenwechsel. Störfaktoren, so belastend sie sind, müssen uns nicht aus der Bahn werfen. Wer weiß, dass letztlich das Leben siegt, gewinnt die Überlegenheit und Kraft, mit den das Leben bedrohenden und verhindernden Mächten umzugehen. Wir alle sind berufen, mit Christus aufzustehen für den Sieg des Lebens. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein gesegnetes Osterfest.

Ihr Pfarrer Joachim Pfützner

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