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Rettet die Katharinenkirche

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{Zum Nachdenken}  Das Geleitwort des aktuellen Gemeindebriefs

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(August / September 2006, kontakt 153)

{Gute Fahrt!}

Ein Mann trägt ein Kind durchs Wasser: die Legende vom heiligen Christophorus. Sie ist ein Teil unserer Katharinenkirche, ein in Stein geschlagenes Medaillon an der südlichen Außenfassade des Kirchengebäudes, dort, wo die Olgastraße verläuft. Ob es eine Botschaft darstellt an die Vorübergehenden und Vorüberfahrenden? Seitdem ich einen Führerschein habe, habe ich auch ein Christophorus-Medaillon. Ordensfrauen, in deren Einrichtung ich damals Orgel spielte, haben es mir geschenkt. Seitdem ist es von Auto zu Auto gewandert. Auch in meinem jetzigen ziert es das Armaturenbrett. „Gute Fahrt“ steht darunter. „Gute Fahrt“ mag auch das Steinmedaillon an der Südfassade unserer Kirche den Vorüberfahrenden zurufen. Und „Gute Fahrt“ ist mein Wunsch an alle, die in den kommenden Wochen unterwegs sind, um Urlaub zu machen.

Von Christophorus wird erzählt, er habe Menschen beim Überqueren eines gefährlichen Flusses geholfen. Eines Tages war es ein Kind, das ihn um Hilfe bat. Doch auf dem Weg zum anderen Ufer begann das Wasser zu steigen, und gleichzeitig ward das Kind immer schwerer. Christophorus bekam Angst und fürchtete, er müsste ertrinken. Mit größter Mühe gelang es ihm schließlich trotzdem, das Kind wohlbehalten am anderen Ufer abzusetzen.

„Hätte ich alle Welt auf mir gehabt, es wäre nicht schwerer gewesen“, war sein Kommentar dazu. Das Kind aber antwortete:

„Das soll dich nicht wundern, Christophorus. Du hast nicht allein alle Welt auf deinen Schultern getragen, sondern auch den, der die Welt erschaffen hat.“ Auf dem Medaillon an unserer Kirche trägt das Kind deshalb auch eine mit einem Kreuz geschmückte Weltkugel in der Hand. So erinnert es an Christus und durch ihn an Gott. Gott geht mit. Diese alte zentrale Botschaft, die uns die Bibel vor allem am Beispiel Israels veranschaulicht, hat auch Einzug gehalten in die Christophorus-Legende. Und sie hat die Gestalt des Christophorus zum Patron der Autofahrer und Reisenden gemacht. Zwei Bilder sind dabei leitend: das Bild des Weges vom einen zum anderen Ufer und das Bild des Wassers, das zwischen Start und Ziel liegt. Man kann beim Bild des Weges an die Reisewege denken, die jetzt vor vielen von uns liegen. Und man kann beim Bild des Wassers an die Gefahren denken, die unterwegs auf uns lauern.Wer allerdings an der Katharinenkirche vorübergeht, wird sich nicht nur auf Reisewegen sehen, sondern sich vielleicht auf ganz anderen, möglicherweise schwierigen und angsteinflößenden Wegen befinden. Dann könnte das Medaillon ihnen sagen: Gott gebe, dass du Menschen findest wie Christophorus, die dich zum Ufer der Befreiung und des neuen Lebens tragen. Und die dich so spüren lassen, dass Gott mitgeht.

Ob auf Reisen oder auf schwierigen Wegen des Lebens – ich wünsche Ihnen in jeder Beziehung gute Fahrt.

Joachim Pfützner

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Ältere Geleitworte "Zum Nachdenken" sind unter der Rubrik "Texte" im Archiv nachzulesen.

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