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{Zum Nachdenken}  Das Geleitwort des aktuellen Gemeindebriefs

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(Juni/Juli 2005, kontakt 146)

{Auf den Wegen unseres Lebens sind wir nicht allein}

"Herr, bleibe bei uns..." hatten die beiden Jünger den auferstandenen Jesus gebeten, als er, in Emmaus angekommen, sich anschickte weiterzugehen. Auf dem Titelbild dieser Kontakt-Ausgabe sehen wir sie im Vordergrund am Tisch sitzen, Jesus gegenüber. Noch ist ihnen nicht klar, wer ihr Gegenüber ist. Aber seine Anwesenheit tut ihnen gut. So war es schon auf dem Weg gewesen, als er zu ihnen stieß und Anteil an ihren Enttäuschungen und Fragen nahm.

Emmaus

Die Geschichte erzählt vom Gefühl der Verlassenheit, das einen insbesondere dann ereilt, wenn etwas schief gelaufen ist und die Frage aufkommt, wie es weitergehen soll. Wer in solchen Fällen die Erfahrung gemacht hat, dass da jemand ist, der zuhört und den schwierigen Weg mitgeht, weiß, wie wohltuend das ist. Die Jünger waren häufig zu Zeugen geworden, wie Jesus für Menschen in Not da war. Und sie hatten an sich selbst erlebt, wie aufbauend seine Worte und Zeichen waren. Sie merkten: Etwas Hoffnungsvolles hatte begonnen. Sollte das alles nun zu Ende sein?
Die Antwort, die sie darauf bekamen, lautete: Nein. Jesus selbst hat sie ihnen gegeben. Er tat es, als er sich zu ihnen gesellte und mit ihnen ging. Später, als sie wussten, dass Jesus es war, erinnerten sie sich, wie warm ihnen dabei ums Herz geworden war. Die Wege des Lebens nicht allein gehen zu müssen, tut also gut. Jesus geht sie mit. Das gebrochene Brot und der Becher mit Wein sind sichtbare Zeichen dafür, dass er bei uns ist – gerade auch in aussichtslosen Situationen.

Die Kirche hat die Aufgabe, diese Erfahrung zu vermitteln. In ihren Gottesdiensten lebt die Emmaus-Geschichte immer wieder auf. Aber auch überall dort, wo wir füreinander da sind und wo Menschen in Not Hilfe erfahren.

Auch Gemeinden können füreinander da sein und sich gegenseitig unterstützen. Wir erleben das seit vielen Jahren in der Freundschaft mit der uns benachbarten evangelischen Leonhardsgemeinde, aber auch in der Gastfreundschaft, die wir in Aalen und in Tübingen erfahren. Dass die Evangelische Kirche in Deutschland und unser alt-katholisches Bistum vor 20 Jahren eine Vereinbarung getroffen haben, sich gegenseitig zur Feier der Eucharistie einzuladen, drückt aus, wie sehr wir uns gegenseitig brauchen und wie wichtig es ist, gemeinsame Wege zu gehen. Im Bild der Emmaus-Geschichte sind es dann wir, die Jesus begleitet und denen er das Brot bricht.

Auch die Kinder, die Ende Juni ihre feierliche Kommunion begehen, dürfen diese Erfahrung machen. Sie sollen wissen, dass sie die Wege ihres Lebens nicht allein gehen müssen. So erhält die Bitte "Herr, bleibe bei uns..." immer wieder einen neuen Ausdruck. Sie wartet darauf, verstanden und beantwortet zu werden.

Joachim Pfützner

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(April/Mai 2005, kontakt 145)   Wir sind Gewinner, keine Verlierer

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